Maulwurfshügel oder Wühlmaushügel? Um Schäden im Garten effektiv zu bekämpfen, ist es zunächst entscheidend, den Verursacher korrekt zu identifizieren. Dieser Artikel erläutert die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale und stellt anschließend geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung und Vorbeugung vor.

Maulwurf oder Wühlmaus? Die Unterschiede erkennen

Um gezielte Maßnahmen im Garten zu ergreifen, ist es unerlässlich, den Verursacher zu identifizieren. Dabei helfen folgende Unterscheidungsmerkmale:

Merkmale zur Unterscheidung:

1. Erdhügel:

  • Maulwurfshügel: Kuppelförmig, hoch aufgeworfen, mit einem zentralen Einstiegsloch.
  • Wühlmaushügel: Flacher, länglich mit einem seitlich versetzten, ovalen Einstiegspunkt.

2. Gangsysteme:

  • Maulwurfsgänge: Querovale Querschnitte, unregelmäßig verlaufend und in der Mitte des Hügels mündend. Der Gangdurchmesser ist tendenziell schmaler.
  • Wühlmausgänge: Hochovale Querschnitte, relativ geradlinig verlaufend und am Rand des Hügels endend. Diese Gänge sind oft breiter.

3. Vergrämungsprobe:

Graben Sie einen Gang auf und beobachten Sie: Wird der Gang innerhalb weniger Stunden geschlossen, handelt es sich um eine Wühlmaus. Ein Maulwurf würde eher einen neuen Gang daneben anlegen.

4. Nahrung und Fraßspuren:

  • Maulwürfe: Ernähren sich von Insekten und Würmern; keine Fraßschäden an Pflanzen.
  • Wühlmäuse: Knabbern an Wurzeln und Pflanzenrinden, was sichtbare Schäden an Pflanzen verursacht.

Diese Unterschiede helfen Ihnen, den richtigen Übeltäter im Garten zu identifizieren und die passenden Maßnahmen zu ergreifen. Denken Sie daran, dass der Maulwurf in Deutschland unter Artenschutz steht und nicht getötet werden darf.

Den Maulwurf vertreiben: So geht’s tierfreundlich

Da der Maulwurf unter Naturschutz steht, ist es wichtig, ihn nicht zu schädigen. Mit sanften Methoden können Sie Ihren Garten jedoch so unattraktiv gestalten, dass der Maulwurf von selbst weiterzieht.

  1. Lärmbelästigung: Maulwürfe sind geräuschempfindlich. Nutzen Sie akustische Geräte, die Schallwellen und Vibrationen in regelmäßigen Abständen aussenden. Alternativ können Sie auch Metallstäbe in den Boden stecken, die durch Wind erzeugte Geräusche verbreiten.
  2. Duftstoffe: Einige Gerüche sind für Maulwürfe sehr unangenehm. Jauche aus Pflanzen wie Rainfarn oder Holunderblätter in die Maulwurfsgänge gießen. Auch ätherische Öle wie Pfefferminzöl oder Lavendelöl können abschreckend wirken.
  3. Mechanische Störungen: Eine methodische Lösung ist das regelmäßige Einebnen der Maulwurfshügel. Das ständige Zerstören seiner Gänge kann den Maulwurf dazu bewegen, sich eine ruhigere Umgebung zu suchen.
  4. Barrieren: Eine dauerhafte Lösung könnte darin bestehen, um gefährdete Beete eine Sperre aus engmaschigem Drahtgeflecht in den Boden einzugraben. So verhindern Sie, dass Maulwürfe überhaupt in diese Bereiche gelangen.

Mit diesen tierfreundlichen Methoden können Sie den Maulwurf dazu bewegen, Ihr Grundstück zu verlassen, ohne ihm zu schaden. Achten Sie darauf, die Maßnahmen konsequent umzusetzen.

Wühlmäuse bekämpfen: Effektive Methoden

Wühlmäuse können erhebliche Schäden im Garten anrichten. Zum Schutz Ihrer Pflanzen und Bäume gibt es mehrere wirkungsvolle Maßnahmen, um die Nager zu bekämpfen.

Hier sind einige bewährte Methoden zur Bekämpfung von Wühlmäusen:

  1. Einsatz von Fallen: Wühlmausfallen sind sehr effektiv für die Kontrolle der Population. Es gibt verschiedene Typen wie Schlagfallen und Lebendfallen. Diese sollten im Frühjahr oder Herbst in den bewohnten Gängen platziert werden. Verwenden Sie Lockmittel wie Möhren oder Sellerie für höhere Erfolgsquoten.
  2. Begasung: Eine bewährte Methode ist die Begasung der Gänge. Ein spezielles Gas wird in die Tunnel eingebracht und tötet die Wühlmäuse schnell. Diese Methode sollte jedoch nur von erfahrenen Anwendern oder Fachleuten durchgeführt werden.
  3. Professionelle Schädlingsbekämpfung: Bei starkem Befall sollten Sie einen professionellen Schädlingsbekämpfer hinzuziehen. Experten verfügen über spezielle Ausrüstung und tiefere Kenntnisse, um Wühlmäuse nachhaltig zu bekämpfen.
  4. Mechanische Schutzmaßnahmen: Verwenden Sie engmaschige Drahtgeflechte, um junge Bäume und empfindliche Pflanzen zu schützen. Schutzkörbe um den Wurzelballen verhindern, dass Wühlmäuse die Wurzeln erreichen und beschädigen.
  5. Vergrämung durch Hausmittel: Wenn Sie auf den Einsatz von Chemikalien verzichten möchten, können Hausmittel eingesetzt werden. Mischungen aus Pflanzenjauche oder stark riechenden Substanzen wie Buttermilch und Molke können in die Gänge gegossen werden. Diese Mittel sollten regelmäßig erneuert werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten.

Durch die konsequente Anwendung dieser Methoden können Sie Wühlmausbefall effektiv bekämpfen und langfristigen Schäden vorbeugen. Kontrollieren Sie regelmäßig und passen Sie bei Bedarf die Maßnahmen an.

Vorbeugen ist besser als Bekämpfen

Die Vorbeugung ist essentiell, um Ihren Garten dauerhaft vor Maulwürfen und Wühlmäusen zu schützen. Hier sind einige bewährte Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

  • Natürliche Feinde fördern: Schaffen Sie Lebensräume für natürliche Feinde wie Greifvögel, indem Sie Ansitze oder Nistkästen installieren. Auch Steinhaufen oder Hecken bieten Verstecke für Raubtiere wie Wiesel und Marder.
  • Barrieren setzen: Vergraben Sie Drahtgitter oder spezielle Kunststoffbarrieren rund um Ihre Beete und unter Terrassen oder Wegen. Der Draht sollte eine Maschenweite von höchstens 13 mm haben, um effektiv zu sein.
  • Mulchen: Verwenden Sie robuste Mulchmaterialien wie Stein- oder Rindenmulch in stark betroffenen Bereichen. Diese Materialien erschweren es den Tieren, sich durchzugraben.
  • Bepflanzungstaktik: Pflanzen Sie stark riechende Pflanzen wie Knoblauch und Zwiebeln an den Gartenrändern. Der Geruch wirkt abschreckend auf Wühlmäuse. Auch die Kaiserkrone soll Wühlmäuse fernhalten.
  • Regelmäßige Gartenpflege: Halten Sie Ihren Garten ordentlich und frei von dichtem Unterwuchs und hohem Gras, um Verstecke für die Nagetiere zu minimieren. Eine regelmäßige Inspektion hilft, Anzeichen eines Befalls frühzeitig zu erkennen.
  • Bodenbearbeitung: Sorgen Sie durch regelmäßiges Umgraben und Lockern dafür, dass sich der Boden verändert. Das stört Wühlmäuse und macht den Bereich für sie weniger attraktiv.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen können Sie einen Großteil der Probleme bereits im Vorfeld verhindern und Ihren Garten langfristig schützen. Naturnahe und tierfreundliche Methoden stehen dabei im Vordergrund.

Bildnachweise

  • Artikelbild: Ilja/Adobe Stock
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