Passionsblumen lassen sich auf verschiedene Arten vermehren. Dieser Artikel stellt die Vermehrung durch Aussaat, Stecklinge sowie Absenker und Wurzelschnittlinge vor. Detaillierte Anleitungen helfen bei der erfolgreichen Vermehrung.

Vermehrung durch Aussaat: Geduld wird belohnt

Die Vermehrung von Passionsblumen durch Aussaat erfordert Geduld, kann jedoch zu beeindruckenden Ergebnissen führen. Sie benötigen dafür keimfreie, nährstoffarme Anzuchterde und einen warmen, feuchten Standort.

Samen vorbereiten:

Legen Sie die Samen ein bis zwei Tage in lauwarmes Wasser, um die Keimfähigkeit zu erhöhen. Dies hilft, die natürliche Keimruhe zu überwinden.

Aussaat und Pflege:

Befüllen Sie Anzuchtgefäße mit der Anzuchterde und legen Sie die eingeweichten Samen auf die Erdoberfläche. Bedecken Sie die Samen leicht mit einer dünnen Schicht Erde oder Sand. Besprühen Sie das Substrat mit Wasser, um es feucht zu halten, und decken Sie die Gefäße mit einer transparenten Folie oder Glasabdeckung ab, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht und lüften Sie gelegentlich, um Schimmelbildung zu verhindern. Ein Standort mit Temperaturen zwischen 25 und 28 Grad Celsius ist ideal.

Nach der Keimung:

Sobald die Keimlinge erscheinen, stellen Sie die Gefäße an einen gut beleuchteten Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Eine Tageslichtlänge von mindestens zehn Stunden fördert das Wachstum. Wenn die Keimlinge etwa fünf Zentimeter hoch sind, können Sie diese in größere Töpfe umsetzen, wobei Sie die empfindlichen Wurzeln vorsichtig behandeln sollten.

Stecklinge schneiden: Schnelle Vermehrung garantiert

Die Vermehrung der Passionsblume durch Stecklinge ist eine schnelle Methode, um blühende Pflanzen innerhalb eines Jahres zu erhalten. Beginnen Sie idealerweise im späten Frühling oder Frühsommer.

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Stecklinge vorbereiten: Wählen Sie einen gesunden, jungen Trieb ohne Blütenknospen und schneiden Sie diesen etwa 20 Zentimeter lang ab. Entfernen Sie die Triebspitze und alle Sprossranken. Kürzen Sie die Blätter zur Reduzierung der Verdunstung um etwa die Hälfte ein, sodass jeder Steckling drei bis vier Blätter behält.
  2. Einpflanzung und Pflege: Stecken Sie den vorbereiteten Steckling in einen Topf mit nährstoffarmer Anzuchterde und drücken Sie die Erde gut an. Decken Sie den Topf mit einer durchsichtigen Kunststofftüte oder einem Mini-Gewächshaus ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Stellen Sie den Topf an einen warmen, hellen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu verhindern. In etwa drei bis sechs Wochen sollten sich erste Wurzeln gebildet haben. Sobald der Steckling verwurzelt ist, können Sie ihn in einen größeren Topf umpflanzen und wie eine ausgewachsene Passionsblume pflegen.

Weitere Methoden: Absenker und Wurzelschnittlinge

Passionsblumen lassen sich auch durch Absenker und Wurzelschnittlinge vermehren.

Absenker:

Diese Methode eignet sich besonders für biegsame und wenig verholzte Triebe. Wählen Sie einen gesunden Trieb und entfernen Sie die Blätter an einem Knotenpunkt. Ritzen Sie die Rinde an dieser Stelle vorsichtig ein und platzieren Sie den angeritzten Bereich etwa fünf Zentimeter tief in einem mit Aussaaterde gefüllten Topf. Fixieren Sie den Trieb bei Bedarf mit einem Draht. Halten Sie das Substrat leicht feucht. Nach drei bis sechs Wochen haben sich genügend Wurzeln gebildet, sodass Sie den Absenker von der Mutterpflanze trennen können.

Wurzelschnittlinge:

Diese Methode ist im frühen Frühjahr oder Herbst besonders effektiv. Legen Sie die Wurzeln der Passionsblume frei und schneiden Sie gesunde, etwa zehn Zentimeter lange Stücke von den fleischigen Seitenwurzeln ab. Pflanzen Sie diese Schnittlinge in Töpfe mit gut durchlässiger, nährstoffarmer Anzuchterde. Setzen Sie die Schnittlinge etwa zwei bis fünf Zentimeter tief in die Erde und halten Sie das Substrat stets feucht. Stellen Sie die Töpfe an einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Ort. Nach etwa zwei Monaten sollten sich neue Triebe zeigen, die auf eine erfolgreiche Wurzelbildung hinweisen.

Mit diesen Methoden können Sie die Vielfalt und die Anzahl Ihrer Passionsblumen im Garten effizient erhöhen.

Bildnachweise

  • Artikelbild: Felipe Victorino/Adobe Stock
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