Kompost ist der beste Dünger für einen gesunden Garten. Mit einfachen Maßnahmen lässt sich der Rotteprozess beschleunigen und so wertvoller Humus erzeugen.

Den Kompostierungsprozess optimieren

Den Kompostierungsprozess optimieren

Um den Kompostierungsprozess zu optimieren, können gezielte Maßnahmen ergriffen werden, die die Aktivität der zersetzenden Mikroorganismen und damit die gesamte Rotte beschleunigen. Hier sind einige praktische Tipps:

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  1. Temperaturkontrolle: Halten Sie den Komposthaufen warm, idealerweise zwischen 40 und 60 Grad Celsius. Die Wärme fördert die Vermehrung von Mikroorganismen und beschleunigt die Zersetzung. In Thermokompostern bleiben die Temperaturen auch bei kühleren Außentemperaturen konstant hoch.
  2. Regenwürmer einsetzen: Erhöhen Sie die Population an Regenwürmern in Ihrem Komposthaufen. Diese Regenwürmer zersetzen das Material schneller und verbessern die Struktur des Bodens durch ihre Ausscheidungen. Sie können Würmer in Ihrem Garten sammeln oder im Handel erwerben.
  3. Schichtweises Befüllen: Nehmen Sie besonders bei größeren Abfallmengen eine Schichtung vor. Abwechselnde Schichten aus trockenen und feuchten, groben und feinen Materialien sorgen für bessere Belüftung und eine gleichmäßigere Zersetzung.
  4. Luftzufuhr verbessern: Eine ausreichende Belüftung ist entscheidend für eine schnelle Kompostierung. Durch regelmäßiges Wenden des Komposthaufens verbessern Sie die Sauerstoffzufuhr und verhindern anaerobe Bedingungen, die die Zersetzung verlangsamen könnten.
  5. Mischung von Küchen- und Gartenabfällen: Eine ausgewogene Mischung aus stickstoffreichen (z. B. Obst- und Gemüseabfälle) und kohlenstoffreichen Materialien (z. B. Zweige, Laub) ist wichtig. Zerkleinern Sie grobes Material, um die Oberfläche zu vergrößern und den Mikroorganismen die Arbeit zu erleichtern.
  6. Feuchtigkeitsregulierung: Achten Sie darauf, dass der Komposthaufen stets die richtige Feuchtigkeit aufweist. Er sollte so feucht wie ein ausgedrückter Schwamm sein. Zu trockener Kompost kann durch das Gießen mit Wasser oder Jauche auf das richtige Niveau gebracht werden.
  7. Geruchskontrolle durch Abdeckung: Um unangenehme Gerüche zu minimieren und Feuchtigkeit zu regulieren, können Sie den Komposthaufen mit organischen Materialien wie Stroh oder einer Schicht Erde abdecken. Dies schützt zudem vor Austrocknung und übermäßiger Feuchtigkeitseinwirkung durch Regen.
Kompostbeschleuniger: Turbo für den Komposthaufen

Kompostbeschleuniger: Turbo für den Komposthaufen

Ein Kompostbeschleuniger wirkt als regelrechter Verrottungsturbo. Diese Zusätze bestehen aus natürlichen Inhaltsstoffen, darunter Stickstoff, Kalium und diverse Spurenelemente sowie Mikroorganismen und Pilze. Sie helfen, den Rotteprozess erheblich zu verkürzen – oft von mehreren Monaten auf nur wenige Wochen.

Gewerbliche Kompostbeschleuniger, oft in Pulverform, enthalten spezifische Mikroorganismen, die die Zersetzung beschleunigen. Sie können diese Produkte einfach in Schichten auf den Komposthaufen streuen, um die Kompostierung zu fördern. Ein wichtiger Hinweis: Achten Sie stets auf organische und biologische Varianten, um sicherzustellen, dass keine chemischen Zusätze Ihren Garten belasten.

Kompostbeschleuniger selber machen: DIY-Rezepte

Kompostbeschleuniger selber machen: DIY-Rezepte

Hefe und Zucker steigern erheblich die Mikroorganismenaktivität im Komposthaufen

Mit ein paar einfachen Zutaten können Sie auch ohne großen Aufwand einen effektiven Kompostbeschleuniger selbst herstellen.

Hefe-Zucker-Mischung

Hefe und Zucker liefern schnell verfügbare Energie, die die Aktivität von Mikroorganismen im Kompost erheblich steigert.

Zutaten:

  • 500 g Zucker
  • 8 Liter lauwarmes Wasser
  • 1 Würfel frische Hefe oder 1 Päckchen Trockenhefe

Zubereitung:

  1. Lösen Sie die Hefe im lauwarmen Wasser auf.
  2. Fügen Sie den Zucker hinzu und rühren Sie die Mischung gut um, bis sich der Zucker vollständig aufgelöst hat.
  3. Lassen Sie die Mischung etwa eine Stunde lang an einem warmen Ort stehen.
  4. Verteilen Sie den selbstgemachten Kompostbeschleuniger gleichmäßig mit einer Gießkanne über Ihrem Komposthaufen und mischen Sie ihn gründlich unter.

Brennnesseljauche

Brennnesseln sind besonders reich an Stickstoff und Nährstoffen, die die Kompostierung weiter anregen.

Zutaten:

  • 1 kg frische Brennnesseln oder ähnliche Pflanzen (z. B. Beinwell, Baldrian, Schachtelhalm)
  • 10 Liter Wasser

Zubereitung:

  1. Geben Sie die geschnittenen Brennnesseln in ein großes Gefäß und übergießen Sie sie mit Wasser.
  2. Decken Sie das Gefäß locker ab und rühren Sie die Mischung täglich um.
  3. Nach etwa zwei bis drei Wochen ist die Jauche fertig fermentiert.
  4. Seihen Sie die Jauche ab und verdünnen Sie sie im Verhältnis 1:10 mit Wasser.
  5. Gießen Sie die verdünnte Jauche gleichmäßig über den Kompost und mischen Sie alles gründlich durch.
Geduld zahlt sich aus

Geduld zahlt sich aus

Auch wenn Sie alle Maßnahmen zur Beschleunigung des Kompostierungsprozesses ergriffen haben, bleibt Zeit ein entscheidender Faktor. Unter optimalen Bedingungen dauert es etwa sechs Monate bis ein Jahr, bis der Kompost komplett gereift ist. Während dieser Zeit durchlaufen die organischen Materialien verschiedene Zerfallsstadien, die für die Entwicklung hochwertiger Komposterde essenziell sind.

Eine regelmäßige Kontrolle ist wichtig, um sicherzustellen, dass sich der Kompost gleichmäßig und effizient zersetzt. Beachten Sie dabei, dass äußere Bedingungen wie Temperatur und Feuchtigkeit erheblichen Einfluss auf die Rottegeschwindigkeit haben können. Extreme Wetterlagen können den Prozess sowohl beschleunigen als auch verlangsamen.

Nehmen Sie sich die Zeit, den Fortschritt Ihres Komposts zu beobachten und bei Bedarf nachzusteuern. Die Mikroorganismen und Kleinstlebewesen benötigen stabile Bedingungen, um effektiv arbeiten zu können. Gerade in den kühleren Monaten können Decken aus Stroh oder lose Erde helfen, die nötige Wärme im Komposthaufen zu halten.

Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld entwickeln sich Ihre Garten- und Küchenabfälle zu wertvollem Humus, der Ihrem Garten frische Nährstoffe zuführt und gleichzeitig den Boden strukturell verbessert. Langfristig zahlt sich die Geduld aus – Sie werden mit einem nachhaltig blühenden Garten belohnt.

Bildnachweise

  • Artikelbild: Phoebe/Adobe Stock
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