Sansevierien, auch bekannt als Bogenhanf, benötigen trotz ihres langsamen Wachstums gelegentlich einen größeren Topf. Dieser Artikel erklärt, wann und wie Sie Ihre Sansevieria fachgerecht umtopfen, um ihr optimales Wachstumsbedingungen zu bieten.

Wann ist ein Umtopfen notwendig?

Damit Ihre Sansevieria optimal gedeihen kann, ist es wichtig, auf bestimmte Signale zu achten, die Ihnen zeigen, dass ein Umtopfen erforderlich ist. Auch wenn Sansevierien tendenziell langsam wachsen und enge Töpfe bevorzugen, gibt es klare Hinweise, dass die Pflanze mehr Platz benötigt:

  • Starkes Wurzelwachstum: Wenn Sie bemerken, dass die Wurzeln beginnen, sich über den Topfrand hinauszudrücken oder die Abzugslöcher am Boden verstopfen, dann ist es Zeit, die Pflanze in einen größeren Topf zu setzen.
  • Deutliches Wachstum der Rhizome: Die waagerecht wachsenden Rhizome können den Topf stark verformen. Sobald der Topf „Beulen“ zeigt oder sogar zu platzen droht, ist ein Umtopfen ratsam.
  • Stabilitätsprobleme: Wenn Ihre Sansevieria trotz ausreichender Bewässerung zur Seite kippt und keinen festen Stand mehr hat, deutet dies auf ein Ungleichgewicht zwischen Pflanze und Topfgröße hin.

Diese Indikatoren sollten nicht ignoriert werden, da ein zu kleines Pflanzgefäß die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Sansevieria beeinträchtigen kann.

Der richtige Zeitpunkt

Der beste Zeitpunkt, um Ihre Sansevieria umzutopfen, ist im Frühjahr, idealerweise zwischen März und April. In dieser Zeit erwacht die Pflanze aus ihrer Ruhephase und beginnt wieder mit dem aktiven Wachstum, was die Regeneration der Wurzeln nach dem Umtopfen fördert.

Sollten Sie die Pflanze direkt nach dem Kauf erhalten haben, ist es ratsam, sie umgehend in frische Erde umzutopfen, um das Risiko von Schädlingen oder unbekannten Substratmischungen zu minimieren. Bei regelmäßigen Pflegeroutinen ist ein Umtopfen etwa alle zwei bis drei Jahre ausreichend.

Vermeiden Sie es, die Pflanze im tiefen Winter umzupflanzen, da der Wurzelwachstum während dieser Zeit verlangsamt ist und die Pflanze stressanfälliger sein könnte. Im Optimalfall wählen Sie einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung, um die Pflanze nach dem Umtopfen nicht zusätzlich zu belasten.

Den passenden Topf wählen

Beim Umtopfen Ihrer Sansevieria ist die Wahl des passenden Topfes von entscheidender Bedeutung, um das Wachstum und die Gesundheit der Pflanze zu fördern. Wählen Sie einen neuen Topf, der im Durchmesser etwa 20 % größer ist als der vorherige, um den Wurzeln und den Rhizomen genügend Platz zur Ausbreitung zu bieten. Achten Sie jedoch darauf, keinen zu großen Topf zu wählen, da ein zu weitläufiges Pflanzgefäß die Pflanze dazu anregen kann, ihre Energie überwiegend in das Wurzelwachstum zu investieren, anstatt in das Blattwachstum.

Wichtige Kriterien bei der Topfauswahl

  • Drainage: Der neue Topf sollte unbedingt ein Abzugsloch besitzen. Dies verhindert Staunässe und damit einhergehende Wurzelfäule, da überschüssiges Wasser problemlos abfließen kann.
  • Stabilität: Gerade für hochwachsende Sansevieria-Arten ist es wichtig, einen stabilen und schweren Topf zu wählen, um ein Umkippen zu vermeiden. Dies kann durch die Wahl eines tiefen Topfes oder den Einsatz von Kieselsteinen am Topfboden zur Stabilisierung erreicht werden.
  • Material: Tontöpfe bieten eine gute Atmungsaktivität und sind aufgrund ihres Gewichts standfester, während Kunststofftöpfe leichter und einfacher zu handhaben sind.

Legen Sie am Topfboden eine Schicht aus Blähton oder kleinen Tonscherben an, um eine zusätzliche Drainageschicht zu schaffen. Dies fördert den optimalen Wasserabfluss und minimiert das Risiko einer Überwässerung. Bei der Auswahl des Topfes sollten Sie auch darauf achten, dass der neue Topf der Pflanze genügend Raum lässt, damit die Sansevieria symmetrisch wachsen kann.

Das ideale Substrat

Für eine optimale Entwicklung Ihrer Sansevieria ist das richtige Substrat essenziell. Sansevierien gedeihen am besten in einem gut durchlässigen und mineralischen Substrat, das Staunässe verhindert und schnelles Abtrocknen unterstützt. Eine zu hohe Feuchtigkeit im Wurzelbereich kann zu Wurzelfäule führen, weshalb die Wahl des Substrats genau bedacht sein sollte.

Empfehlenswert ist eine Mischung aus Zimmerpflanzenerde und mineralischen Bestandteilen wie grobem Sand, Tongranulat oder Bims. Ein bewährtes Mischungsverhältnis ist 1:1. Alternativ können Sie auch fertige Kakteen- oder Sukkulentenerde verwenden, die bereits die nötige Durchlässigkeit mitbringt.

Eine Drainageschicht am Topfboden aus Materialien wie Blähton oder Kies verhindert, dass überschüssiges Wasser im Topf verbleibt. Decken Sie die Drainageschicht mit einem Trennvlies ab, um das Vermischen mit der oberen Substratschicht zu vermeiden und den Wasserabfluss zu optimieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Umtopfen

  1. Vorbereitung: Schützen Sie Ihren Arbeitsbereich mit einer Unterlage wie Zeitungspapier oder einer Plastikfolie, um Verschmutzungen durch Erde zu vermeiden. Bereiten Sie den neuen Topf, die geeignete Substratmischung, eine Gießkanne mit Wasser und optional Handschuhe vor.
  2. Pflanze aus dem Topf nehmen: Lockern Sie die Sansevieria möglichst behutsam aus ihrem alten Gefäß. Klopfen Sie dazu leicht gegen den Boden oder die Seiten des Topfes. Sollte die Pflanze fest sitzen, können Sie den Topf vorsichtig zerschneiden, falls es sich um einen Kunststofftopf handelt.
  3. Wurzelinspektion: Untersuchen Sie das Wurzelsystem sorgfältig auf Schäden oder Verfilzungen. Befreien Sie die Wurzeln von alter Erde und schneiden Sie beschädigte Wurzelpartien mit einem sauberen, scharfen Messer ab.
  4. Neue Drainageschicht erstellen: Legen Sie am Boden des neuen Topfes eine Schicht aus Blähton oder Tonscherben an, um eine verlässliche Drainage zu gewährleisten und Staunässe zu verhindern.
  5. Substrat einfüllen: Bedecken Sie die Drainageschicht mit einer ersten Schicht des vorbereiteten, gut durchlässigen Substrats, damit die Wurzeln stabilen Halt finden.
  6. Sansevieria einsetzen: Setzen Sie die Pflanze mittig in den neuen Topf und füllen Sie die Hohlräume ringsum mit weiterem Substrat auf. Achten Sie darauf, dass der obere Rand des Wurzelballens etwa zwei Zentimeter unter dem Topfrand bleibt, um beim Gießen einen Überlauf zu vermeiden. Drücken Sie die Erde leicht an, um der Pflanze Stabilität zu geben.
  7. Anwässern: Gießen Sie die Sansevieria gründlich, bis das Wasser aus dem Abzugsloch des Topfes austritt. Vermeiden Sie jedoch übermäßiges Gießen, um Staunässe zu verhindern.
  8. Standortwahl: Platzieren Sie die Pflanze an einem hellen, warmen Ort, aber nicht in direkte Sonneneinstrahlung, um eine optimale Anpassung an das neue Umfeld zu unterstützen.
  9. Eingewöhnung: Geben Sie der Pflanze einige Tage im Halbschatten, um sich an ihren neuen Topf zu gewöhnen. In dieser Zeit sollte sie nicht erneut gegossen werden, um das Risiko von Wurzelfäule zu minimieren.

Nach dem Umtopfen

Nach dem Umtopfen benötigt Ihre Sansevieria eine Phase der Eingewöhnung, um sich gut an ihre neue Umgebung anzupassen. Platzieren Sie die Pflanze an einem hellen Ort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Dies minimiert den Stress und fördert die Anpassung. Vermeiden Sie es, die Pflanze in den ersten sieben Tagen nach dem Umtopfen zu gießen. Diese Trockenperiode verringert das Risiko von Wurzelfäule und hilft der Sansevieria, sich zu stabilisieren.

Achten Sie darauf, die Sansevieria die ersten Wochen nicht zu düngen, da die neue Erde bereits ausreichend Nährstoffe liefert. Ein Zeitraum von drei Monaten ohne zusätzliche Düngergabe ist empfehlenswert. Beobachten Sie die Pflanze aufmerksam auf Zeichen der Anpassung und reagieren Sie entsprechend, um den Übergang in das neue Pflanzgefäß so stressfrei wie möglich zu gestalten.

Bildnachweise

  • Artikelbild: meteoritka/Adobe Stock
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