Philodendron lassen sich leicht vermehren, um Ihre Sammlung zu erweitern oder grüne Geschenke zu erstellen. Dieser Artikel erläutert die Vermehrung durch Stecklinge und die Technik des Abmoosens bei stammbildenden Arten.

Stecklinge schneiden: Der erste Schritt zur Vermehrung

Das Schneiden von Stecklingen ist der essenzielle erste Schritt zur erfolgreichen Vermehrung Ihres Philodendrons. Beachten Sie dabei folgende Punkte:

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  1. Geeigneten Zeitpunkt wählen: Der ideale Zeitraum für das Schneiden von Stecklingen liegt im Frühjahr bis Frühsommer. Höhere Temperaturen und ein verbessertes Lichtangebot fördern die Bewurzelung.
  2. Gesunden Trieb auswählen: Wählen Sie einen kräftigen Trieb aus, der mindestens 10 bis 15 cm lang ist und zwei Blattknoten besitzt. Blattknoten sind die Stellen, an denen Blätter und eventuelle Luftwurzeln entspringen. Vorhandene Luftwurzeln beschleunigen den Wurzelbildungsprozess.
  3. Werkzeug vorbereiten: Verwenden Sie ein desinfiziertes, scharfes Messer oder eine Schere, um Infektionen der Pflanze zu vermeiden. Der Schnitt sollte sauber und gerade, direkt unterhalb eines Blattknotens erfolgen.
  4. Blätter entfernen: Entfernen Sie die unteren Blätter, sodass die Blattknoten frei liegen. Nur ein oder zwei Blätter sollten am oberen Ende des Stecklings verbleiben, damit die Pflanze ihre Energie auf die Wurzelbildung konzentrieren kann.
  5. Sofortiges Einpflanzen: Setzen Sie den frisch geschnittenen Steckling in ein Glas Wasser oder direkt in ein Anzuchtsubstrat aus einer lockeren Mischung von Torf und Sand. Wenn Sie den Steckling in Erde setzen, bedecken Sie ihn mit einer transparenten Folie oder einer Glasglocke, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten und die Verdunstung zu minimieren.

Durch die Beachtung dieser Schritte schaffen Sie eine optimale Grundlage für die Vermehrung Ihres Philodendrons und legen den Grundstein für gesunde, neue Pflanzen.

Bewurzeln der Stecklinge: Zwei Wege zum Erfolg

Es gibt zwei Hauptmethoden, um Philodendron-Stecklinge erfolgreich zu bewurzeln: in Wasser oder direkt in Erde. Jede Methode hat ihre eigenen Vorteile, abhängig von Ihren individuellen Vorlieben und Bedingungen.

1. Bewurzeln in Wasser:

  • Stecklinge vorbereiten: Stellen Sie den Steckling in ein Glas mit frischem Wasser, sodass der Knoten vollständig unter Wasser steht.
  • Wassertemperatur und Qualität: Das Wasser sollte mindestens 25 °C warm sein, um das Wurzelwachstum zu fördern. Platzieren Sie das Glas an einem hellen, jedoch nicht direkt sonnigen Standort.
  • Wasserwechsel: Wechseln Sie das Wasser mindestens zweimal wöchentlich, um Fäulnis zu verhindern und die Sauerstoffzufuhr zu erhöhen.
  • Überführung in Erde: Nach 4-6 Wochen sollten sich ausreichend kräftige Wurzeln gebildet haben. Bei einer Wurzellänge von 2-3 cm können Sie den bewurzelten Steckling in nährstoffarme Anzuchterde umpflanzen. Ein Verdunstungsschutz durch eine Plastiktüte oder eine Glasglocke ist in den ersten Tagen nach dem Umtopfen ratsam.

2. Bewurzeln in Erde:

  • Anzuchtsubstrat: Bereiten Sie einen Topf mit Anzuchterde vor, bestehend aus einer Mischung von Torf und Sand. Befeuchten Sie die Erde leicht.
  • Einpflanzen des Stecklings: Stecken Sie den vorbereiteten Steckling mit der Schnittfläche nach unten in die feuchte Erde. Der Blattknoten sollte knapp unter der Erdoberfläche liegen.
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Stülpen Sie eine durchsichtige Plastiktüte oder eine Glasglocke über den Topf, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Lüften Sie die Abdeckung einmal täglich, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Standort und Pflege: Stellen Sie den Topf an einen warmen und hellen Ort, vermeiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen.
  • Entfernen der Abdeckung: Sobald der Steckling neue Blätter austreibt, können Sie die Abdeckung entfernen. Dies zeigt, dass der Steckling gut angewachsen ist und neue Wurzeln gebildet hat.

Beide Methoden sind effektiv. Wählen Sie die Methode, die Ihren persönlichen Vorlieben und verfügbaren Ressourcen am besten entspricht.

Stammbildende Philodendren vermehren: Abmoosen als schonende Methode

Die Vermehrung stammbildender Philodendren wie dem Philodendron bipinnatifidum oder dem Philodendron ‚Xanadu‘ gestaltet sich oft schwierig, da diese Pflanzen in ihrer natürlichen Umgebung meist nur durch Samen reproduziert werden. Eine besonders schonende Methode zur Vermehrung ist das Abmoosen. Hierbei bleibt der abzutrennende Pflanzenabschnitt während der Wurzelbildung an der Mutterpflanze, was das Risiko des Absterbens verringert.

  1. Schnittstelle vorbereiten: Wählen Sie im Frühjahr oder Frühsommer einen gesunden Trieb der Mutterpflanze. Schneiden Sie diesen schräg von unten ein, etwa ein Drittel bis zur Hälfte des Stammes.
  2. Abgestützte Schnittstelle sichern: Führen Sie ein kleines Streichholz, einen Stein oder eine Folie in den Schnitt ein, um ein Zusammenwachsen der Wunde zu verhindern.
  3. Moosmanschette anlegen: Umwickeln Sie die Schnittstelle mit feuchtem Sphagnum-Moos. Wickeln Sie dann eine transparente Folie um das Moos und binden Sie diese ober- und unterhalb der Schnittstelle fest. Diese Einrichtung sollte an ein Bonbon erinnern und gewährleistet, dass die Feuchtigkeit gehalten wird.
  4. Wurzelbildung überwachen: Halten Sie das Moos konstant feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe. Nach einigen Wochen sollten an der Schnittstelle neue Wurzeln sichtbar sein.
  5. Trieb abtrennen und neu einpflanzen: Wenn der Moosballen gut durchwurzelt ist, schneiden Sie den bewurzelten Trieb unterhalb der Wurzelbildung ab. Pflanzen Sie diesen Ableger direkt mit dem Moos in einen Topf mit frischem Pflanzsubstrat.

Mit Geduld und sorgfältiger Pflege können Sie durch Abmoosen erfolgreich neue Philodendron-Pflanzen heranziehen und Ihren Raum mit weiterem grünem Schmuck bereichern.

Bildnachweise

  • Artikelbild: DimaBerlin/Adobe Stock
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