Die Kokospalme bringt tropisches Flair in Ihr Zuhause, benötigt aber spezielle Pflege. Dieser Ratgeber erklärt Ihnen alles Wichtige, um Ihre Kokospalme optimal mit Wasser, Nährstoffen und der richtigen Umgebung zu versorgen.

Der richtige Wasserhaushalt für Ihre Kokospalme

Ein ausgewogener Wasserhaushalt ist für das Gedeihen Ihrer Kokospalme entscheidend. Kokospalmen haben einen hohen Wasserbedarf, aber es ist wichtig, dass der Boden stets nur mäßig feucht bleibt und nicht durchweg nass ist, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Gießen während der Wachstumsphase (Mai bis September)

In der Wachstumsperiode sollten Sie Ihre Kokospalme regelmäßig gießen, sobald die obersten 2 bis 4 cm der Erde angetrocknet sind. Verwenden Sie am besten lauwarmes und kalkarmes Wasser, idealerweise Regenwasser. Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen stets leicht feucht bleibt, aber dennoch eine ausreichende Bodenbelüftung gewährleistet ist. Lassen Sie überschüssiges Wasser nach dem Gießen gut ablaufen und vermeiden Sie, dass Wasser in der Unterschale stehen bleibt.

Gießen in der Ruhephase (Oktober bis April)

In den Wintermonaten benötigt die Kokospalme weniger Wasser. Es reicht aus, wenn Sie die Pflanze einmal pro Woche gießen. Auch hier gilt es, ein Austrocknen des Wurzelballens zu verhindern, jedoch ohne Staunässe zu verursachen. Verwenden Sie weiterhin lauwarmes, kalkarmes Wasser und reduzieren Sie die Wassermenge entsprechend der niedrigeren Verdunstungsrate im Winter.

Wichtige Hinweise zum Gießen

  • Gießen Sie niemals die Nuss selbst, da dies zu Fäulnis führen kann.
  • Achten Sie darauf, dass der Topf Drainagelöcher hat, um überschüssiges Wasser abzuführen.
  • Halten Sie die Luftfeuchtigkeit durch gelegentliches Besprühen der Blätter mit lauwarmem Wasser hoch, besonders bei trockener Heizungsluft im Winter.

Luftfeuchtigkeit: So simulieren Sie ein tropisches Klima

Kokospalmen stammen aus tropischen Regionen, in denen eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit von 70 bis 80 % herrscht. Dieses feuchte Klima können Sie in Ihren Wohnräumen simulieren, um Ihre Palme gesund und kräftig zu halten.

Methoden zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit

  • Pflanzen gruppieren: Stellen Sie mehrere Zimmerpflanzen nahe zusammen. Dies schafft ein feuchteres Mikroklima, da die Pflanzen gegenseitig von der Verdunstung profitieren.
  • Wäsche trocknen: Hängen Sie frisch gewaschene Wäsche zum Trocknen in der Nähe Ihrer Kokospalme auf. So erhöhen Sie temporär die Luftfeuchtigkeit im Raum.
  • Luftbefeuchter einsetzen: Elektronische Luftbefeuchter können die Feuchtigkeit im Raum konstant halten. Achten Sie darauf, ein Gerät zu wählen, das die gewünschte Luftfeuchtigkeit automatisch reguliert.
  • Schalen mit Wasser aufstellen: Platzieren Sie mehrere Wasserschalen rund um die Pflanze. Das Wasser verdunstet langsam und erhöht so die Luftfeuchtigkeit.
  • Moos und Übertöpfe verwenden: Stellen Sie Ihre Kokospalme in einen Übertopf, füllen Sie die Zwischenräume mit Moos und befeuchten Sie das Moos regelmäßig. Dies sorgt für eine anhaltend hohe Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanze.
  • Badezimmer oder Küche als Standort: Räume wie das Badezimmer oder die Küche, welche von Natur aus eine höhere Luftfeuchtigkeit haben, können ideale Standorte für Ihre Kokospalme sein – vorausgesetzt, diese bieten genügend Licht.

Düngen: Nährstoffe für gesundes Wachstum

Für ein gesundes Wachstum benötigt Ihre Kokospalme eine regelmäßige Versorgung mit Nährstoffen. Während der Wachstumsphase von März bis Oktober sollten Sie die Palme wöchentlich mit einem hochwertigen Palmendünger oder einem speziellen Grünpflanzendünger versorgen. Achten Sie darauf, den Dünger gemäß den Packungsangaben zu dosieren und ihn nur auf feuchter Erde anzuwenden, um Wurzelverbrennungen zu vermeiden.

In der Ruheperiode, von November bis Februar, reicht eine Düngergabe pro Monat völlig aus, da die Nährstoffaufnahme der Palme in dieser Zeit geringer ist. Neben flüssigen Düngern, die mit dem Gießwasser verabreicht werden, bieten sich auch Düngestäbchen an, die eine langanhaltende Nährstoffabgabe gewährleisten und besonders praktisch in der Anwendung sind.

Wichtige Hinweise zur Düngung

  • Junge Palmen: Pflanzen, die sich noch in der Nuss befinden, benötigen erst nach etwa zwei Jahren zusätzlichen Dünger, da sie ausreichend Nährstoffe aus der Nuss erhalten.
  • Düngung auf feuchter Erde: Stellen Sie sicher, dass die Erde bei der Düngung immer feucht ist, um den Dünger gleichmäßig zu verteilen und Wurzelschäden zu vermeiden.
  • Langzeitdünger: Bei häufigen Abwesenheiten können auch Düngestäbchen genutzt werden, die über mehrere Monate hinweg die Pflanze mit Nährstoffen versorgen.

Umtopfen: Mehr Platz für die Wurzeln

Kokospalmen sollten regelmäßig umgetopft werden, damit ihre Wurzeln genügend Raum zur Entfaltung haben. Junge Pflanzen benötigen alle zwei Jahre im Frühjahr ein größeres Gefäß, während ältere Exemplare in einem Abstand von drei Jahren umgetopft werden sollten.

Achten Sie beim Umtopfen auf Folgendes

  • Wahl des Gefäßes: Entscheiden Sie sich für einen hohen Topf, der den senkrecht wachsenden Pfahlwurzeln der Kokospalme gerecht wird. Ein um 5 bis 7 cm im Durchmesser größeres Gefäß als das bisherige ist optimal.
  • Drainage und Substrat: Legen Sie am Boden des neuen Topfes eine Schicht Blähton oder Tonscherben an, um eine gute Drainage zu gewährleisten. Füllen Sie das Gefäß mit spezieller Palmenerde oder einer Mischung aus Gartenerde und Sand, die leicht sauer und durchlässig ist.
  • Umpflanzen und Wurzelbehandlung: Heben Sie die Palme vorsichtig aus dem alten Topf, um die zarten Wurzeln nicht zu beschädigen. Stellen Sie die Kokospalme in den neuen Topf und füllen die Zwischenräume mit Erde auf. Die Kokosnuss sollte dabei etwa zur Hälfte aus der Erde ragen.
  • Erste Maßnahmen nach dem Umtopfen: Gießen Sie die Palme leicht an, um die neue Erde zu setzen. Achten Sie in den ersten Wochen darauf, die Palme vor intensiver Sonneneinstrahlung zu schützen und halten Sie sie halbschattig, damit sich die neuen Wurzeln stabilisieren können.

Braune Blattspitzen: So beugen Sie vor

Braune Blattspitzen können verschiedene Ursachen haben. Neben zu niedriger Luftfeuchtigkeit sind auch Pflegefehler wie falsches Gießen oder Düngen oft verantwortlich. Hier sind einige Maßnahmen, mit denen Sie braunen Spitzen effektiv vorbeugen können:

  • Luftfeuchtigkeit erhöhen: Eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 70 % ist optimal. Dies erreichen Sie durch regelmäßiges Besprühen der Blätter mit lauwarmem, kalkarmen Wasser oder durch die Verwendung eines Luftbefeuchters. Alternativ können Sie kleine Palmen auch einmal wöchentlich in der Dusche abbrausen.
  • Richtiges Gießen: Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen stets leicht feucht bleibt, ohne Staunässe zu verursachen. Verwenden Sie kalkarmes Wasser und lassen Sie überschüssiges Wasser gut ablaufen.
  • Standortwahl: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und Zugluft, die zu braunen Spitzen führen können. Ein helles, aber nicht direkt an der Sonne gelegenes Fensterbrett oder ein Platz im Wintergarten sind ideal.
  • Angemessenes Düngen: Düngen Sie Ihre Palme nur in der Wachstumszeit von März bis Oktober und halten Sie sich an die empfohlenen Mengen. Überdüngung kann die Blätter verbrennen und zu braunen Spitzen führen.
  • Spinnmilben vorbeugen: Geringe Luftfeuchtigkeit begünstigt einen Befall mit Spinnmilben. Regelmäßiges Besprühen der Blätter trägt dazu bei, diese Schädlinge fernzuhalten.

Durch die Einhaltung dieser Pflegemaßnahmen sichern Sie Ihrer Kokospalme optimale Bedingungen und können braune Blattspitzen vermeiden.

Bildnachweise

  • Artikelbild: Ольга Симонова/Adobe Stock
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