Kartoffelschorf, verursacht durch das Bakterium Streptomyces scabiei, zeigt sich durch braune, korkige Flecken auf der Kartoffelknolle. Dieser Artikel informiert über Erkennungsmerkmale, Vorbeugung und den Umgang mit befallenen Kartoffeln.

Was ist Kartoffelschorf und wie erkenne ich ihn?

Kartoffelschorf ist eine Krankheit der Kartoffelknolle, verursacht durch das Bakterium Streptomyces scabiei. Befallene Knollen weisen braune, korkige Flecken auf, die rissig und unregelmäßig geformt sind. Der Schorf tritt an den Knollen auf und nicht an der oberirdischen Pflanze.

Es gibt drei Hauptformen von Kartoffelschorf:

  1. Flachschorf: Flache, pustelartige Befallsstellen auf der Knollenoberfläche, die rau und borkig sind.
  2. Tiefschorf: Kraterartig in die Knolle eingesunkene Narben mit aufgeworfenen Rändern.
  3. Buckelschorf: Pustelartige Erhebungen auf der Knollenoberfläche, verursacht durch die Bildung von neuem Gewebe unter den betroffenen Stellen.

Die Infektion tritt bevorzugt während des Knollenwachstums auf, besonders bei trockenem Boden und einem pH-Wert über 5,5. Der Befall fällt oft erst bei der Ernte auf, daher ist eine Unterscheidung zu anderen Krankheiten, wie dem Pulverschorf, wichtig, da dieser durch einen Pilz verursacht wird.

Maßnahmen zur Vorbeugung von Kartoffelschorf

Frühzeitige und gut durchdachte Maßnahmen helfen, Kartoffelschorf vorzubeugen:

  1. Anbau resistenter Sorten: Wählen Sie Sorten, die von Natur aus widerstandsfähig gegen Kartoffelschorf sind, wie ‚Birgit‘, ‚Solara‘ und ‚Toscana‘.
  2. Angemessene Fruchtfolge: Vermeiden Sie eine Anpflanzung nach Wirtspflanzen des Erregers, wie Zuckerrüben und mehrjährige Kunstwiesen.
  3. Gezielte Bewässerung: Halten Sie den Boden während der Knollenansatzzeit gleichmäßig feucht, besonders in leichteren Böden.
  4. Gründüngung und Kompost: Verwenden Sie Gründüngungspflanzen und gut verrotteten Kompost, um das Bodenleben zu fördern und schorfhemmende Mikroorganismen wie Bacillus subtilis zu unterstützen.
  5. Bodenbearbeitung und pH-Wert: Vermeiden Sie intensive Bodenbearbeitung vor der Aussaat und kalken Sie den Boden nicht im Jahr vor dem Anbau. Ein niedriger pH-Wert unter 5,5 ist vorteilhaft.

Durch diese Maßnahmen verbessern Sie die Bedingungen für Ihre Kartoffelpflanzen und reduzieren das Risiko eines Befalls erheblich.

Umgang mit befallenen Kartoffeln

Kartoffeln mit Kartoffelschorf sind trotz der Schorfstellen problemlos verzehrbar. Entfernen Sie die betroffenen Stellen durch großzügiges Schälen oder bereiten Sie Pellkartoffeln zu und entfernen Sie die Schale nach dem Kochen. Dies verhindert, dass die korkigen Stellen im Essen verbleiben.

Befallene Kartoffeln neigen dazu, schneller auszutrocknen, daher sollten sie zeitnah verarbeitet werden. Als Saatgut sind verschorfte Kartoffeln grundsätzlich verwendbar, es wird jedoch davon abgeraten, um andere Krankheiten auszuschließen und eine gesunde Ernte zu sichern.

Durch geeignete Maßnahmen im Umgang mit befallenen Kartoffeln sichern Sie die Nutzbarkeit Ihrer Ernte weiterhin ab.

Bildnachweise

  • Artikelbild: Semiglass/Adobe Stock
Author