Die Geigenfeige (Ficus lyrata) ist eine beliebte Zimmerpflanze, die mit ihren großen, geigenförmigen Blättern beeindruckt. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege der Geigenfeige, von der Standortwahl über das richtige Gießen bis hin zur Behandlung häufiger Probleme.
Der ideale Standort für Ihre Geigenfeige
Für ein gesundes Wachstum benötigt Ihre Geigenfeige einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ein Platz in der Nähe eines Ost- oder Westfensters ist optimal. Die Raumtemperaturen sollten zwischen 20 und 24 °C liegen und nicht dauerhaft unter 18 °C fallen. Zugluft kann zu Blattverlust führen, daher ist darauf zu achten, einen geschützten Standort zu wählen.
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Jetzt kaufenEine Geigenfeige braucht viel Platz, um ihre großen Blätter ungestört zu entfalten. Achten Sie darauf, dass die Blätter nicht an Wände oder Möbelstücke stoßen. Im Sommer kann die Pflanze nach einer Eingewöhnungszeit auch im Halbschatten auf dem Balkon oder im Garten stehen, sollte jedoch vor Regen geschützt sein. Ein Wintergarten bietet das ganze Jahr über ideale Bedingungen. Bei dunklen Standorten kann eine Pflanzenlampe die Lichtbedingungen verbessern. Einmal den richtigen Platz gefunden, sollte die Geigenfeige nicht mehr umgestellt werden, da häufige Standortwechsel Stress verursachen und zum Blattfall führen können.
Das richtige Substrat
Für eine gesunde Geigenfeige empfiehlt sich ein Substrat, das sowohl nährstoffreich als auch gut durchlässig ist. Verwenden Sie eine hochwertige Blumen- oder Grünpflanzenerde, gemischt mit Sand oder Perlit, um die Drainage zu verbessern und Staunässe zu vermeiden. Ein pH-Wert von 5,5 bis 7,0 ist optimal.
Um die Wasserspeicherfähigkeit zu erhöhen, können Blähton oder Tongranulat als untere Schicht im Topf verwendet werden. Das verbessert die Luftzirkulation um die Wurzeln und verhindert Wurzelfäule. Eine torffreie Erde ist eine umweltfreundliche Alternative, die auch für die Geigenfeige geeignet ist.
Alternativ kann die Geigenfeige auch in Hydrokultur gedeihen, insbesondere wenn Sie unregelmäßig gießen oder längere Zeit außer Haus sind. Ein Blähton-Substrat sorgt für die nötige Standfestigkeit, und die Pflanze kann sich das benötigte Wasser selbstständig aus einem Reservoir holen.
Die Geigenfeige richtig gießen
Eine angemessene Bewässerung ist entscheidend für das Wohl Ihrer Geigenfeige. Halten Sie den Wurzelballen stets mäßig feucht, jedoch ohne Staunässe. Gießen Sie erst dann, wenn die oberste Erdschicht leicht angetrocknet ist.
Methoden zum Gießen
- Reguläres Gießen: Verwenden Sie lauwarmes Wasser und gießen Sie so lange, bis überschüssiges Wasser aus den Abflusslöchern des Topfes austritt. Lassen Sie das Wasser etwa 15-30 Minuten im Untersetzer stehen und schütten Sie das überschüssige Wasser dann ab.
- Tauchmethode: Stellen Sie den gesamten Topf in einen Eimer mit Wasser, sodass er vollständig untergetaucht ist. Sobald keine Luftblasen mehr aufsteigen, entnehmen Sie die Pflanze und lassen Sie sie gut abtropfen.
In den Wintermonaten benötigt die Geigenfeige weniger Wasser. Gießen Sie die Pflanze seltener und lassen Sie die Erde nahezu vollständig austrocknen, bevor Sie erneut gießen, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Luftfeuchtigkeit und Blattpflege
Die Geigenfeige bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit. Besprühen Sie die Blätter regelmäßig mit kalkarmem Wasser oder wischen Sie sie mit einem feuchten Tuch ab, um Staub zu entfernen und die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Dies verhindert das Austrocknen der Blattspitzen und beugt Schädlingsbefall vor.
Düngung für ein gesundes Wachstum
Für das optimale Wachstum ist eine regelmäßige Düngung entscheidend. Düngen Sie die Pflanze während der Wachstumsperiode von März bis Oktober wöchentlich mit einem Flüssigdünger für Grünpflanzen.
Als Alternative können Langzeitdünger in Form von Düngestäbchen verwendet werden, die kontinuierlich Nährstoffe freisetzen und weniger häufige Anwendungen erfordern. Im Winter genügt eine Düngung alle sechs Wochen. Wichtig ist es, nur bei feuchter Erde zu düngen, um Schäden an den empfindlichen Wurzeln zu verhindern.
Geigenfeige umtopfen
Das Umtopfen der Geigenfeige ist wichtig für ihr Wachstum. Junge Pflanzen sollten jährlich im Frühjahr oder Sommer umgetopft werden, ältere Pflanzen alle zwei bis drei Jahre. Der neue Topf sollte etwa 3 bis 4 cm größer im Durchmesser sein als der alte.
Vor dem Umtopfen sollte die Geigenfeige gut gewässert werden. Der neue Topf muss über Abflusslöcher verfügen, um Staunässe zu vermeiden. Eine Schicht aus Blähton oder Tongranulat am Boden erleichtert den Wasserabfluss und sorgt für gute Drainage.
Gehen Sie beim Umtopfen wie folgt vor:
- Vorbereitung: Wässern Sie die Pflanze und bereiten Sie den neuen Topf mit einer Drainageschicht und frischer Erde vor.
- Entfernung der alten Erde: Heben Sie die Pflanze vorsichtig aus dem alten Topf und entfernen Sie lose Erde von den Wurzeln. Schneiden Sie beschädigte oder faule Wurzeln mit einem desinfizierten Messer ab.
- Einsetzen: Setzen Sie die Pflanze in den neuen Topf und füllen Sie die Zwischenräume mit frischer Erde auf.
- Angießen: Gießen Sie die Pflanze behutsam an und stellen Sie sicher, dass überschüssiges Wasser gut abläuft.
Nach dem Umtopfen benötigt die Geigenfeige erst nach etwa sechs bis acht Wochen wieder Dünger.
Die richtige Pflege der Blätter
Die großen Blätter der Geigenfeige tragen maßgeblich zur Gesundheit der Pflanze bei. Wischen Sie die Blätter regelmäßig mit einem feuchten Tuch ab, um Staub zu entfernen und ihre Lichtaufnahme zu verbessern. Besprühen Sie die Blätter in der Heizperiode mit kalkarmem Wasser, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen und Schädlingsbefall vorzubeugen.
Typische Probleme und Lösungen
Blattverfärbungen und -verluste:
- Gelbe Blätter: Diese deuten oft auf zu viel Feuchtigkeit hin. Überprüfen Sie das Substrat und reduzieren Sie die Gießmenge.
- Braune Blattspitzen: Dies könnte auf unzureichende Luftfeuchtigkeit hinweisen. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen.
- Blattfall: Plötzliche Standortwechsel oder Zugluft können Blattfall verursachen. Platzieren Sie die Pflanze an einem konstanten, geschützten Standort.
Schädlingsbefall:
Häufige Schädlinge sind Spinnmilben, Schildläuse und Thripse. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit und überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig. Bei Befall isolieren Sie die Pflanze und behandeln Sie sie mit geeigneten Mitteln.
Einrollen der Blätter:
Wenn sich die Blätter einrollen, könnte dies auf trockene Luft oder Wassermangel hinweisen. Überprüfen Sie die Feuchtigkeit im Substrat und erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit.
Stamm- und Wurzelprobleme:
- Wurzelfäule: Vermeiden Sie anhaltende Staunässe durch ein durchlässiges Substrat und Drainagematerial. Bei Befall sofort umtopfen.
- Stammfäule: Halten Sie den Stamm trocken und vermeiden Sie Verletzungen. Entfernen Sie beschädigte Teile und setzen Sie die Pflanze in trockenes Substrat.
Mit diesen Maßnahmen können Sie typische Probleme frühzeitig erkennen und erfolgreich beheben.
Bildnachweise
- Artikelbild: Vitaliy/Adobe Stock