Der Balsamapfel, auch bekannt als Clusia, lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren. Dieser Artikel beschreibt zwei Methoden der Vermehrung: die beliebte und einfache Vermehrung durch Stecklinge und die etwas anspruchsvollere Vermehrung durch Blätter.

Vermehrung durch Stecklinge: Der Klassiker

Die Vermehrung des Balsamapfels über Stecklinge ist eine unkomplizierte und meist erfolgreiche Methode. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

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  1. Steckling schneiden: Wählen Sie im Frühjahr einen gesunden Trieb mit einer Länge von 15 bis 20 cm, der mindestens drei Blätter besitzt, jedoch keine Blütenknospen. Schneiden Sie den Trieb schräg unterhalb eines Blattknotens ab, um die Wasseraufnahme zu maximieren.
  2. Schnittstelle vorbereiten: Lassen Sie die Schnittstelle etwa ein bis zwei Tage antrocknen, um Fäulnis zu vermeiden. Ein kurzes Antrocknen hilft dem Steckling, besser im Substrat Fuß zu fassen.
  3. Einsetzen in Anzuchtsubstrat: Füllen Sie einen Topf mit einer Mischung aus durchlässiger Pflanzenerde und Sand. Setzen Sie den Steckling so in das Substrat, dass mindestens ein Blattknoten bedeckt ist. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, jedoch nicht nass, um Wurzelfäule zu vermeiden.
  4. Schutz und Standort: Decken Sie den Topf mit einer transparenten Plastiktüte ab, um ein feuchtes Mikroklima zu erzeugen, das die Wurzelbildung fördert. Stellen Sie den Topf an einen hellen Ort, aber vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, die den Steckling verbrennen könnte.
  5. Pflege bis zur Wurzelbildung: Lüften Sie die Plastiktüte regelmäßig, um Schimmelbildung zu verhindern. Gießen Sie sparsam und sorgen Sie für eine konstante Feuchtigkeit im Substrat.
  6. Wurzelbildung und Weiterführung: Nach etwa zehn bis zwölf Wochen sollte sich ein Wurzelsystem entwickelt haben. Entfernen Sie die Plastiktüte und behandeln Sie die junge Pflanze wie eine ausgewachsene Clusia. Testen Sie durch leichtes Ziehen, ob der Steckling festen Widerstand bietet; dies zeigt, dass ausreichend Wurzeln vorhanden sind.

Alternative Methode: Ein Steckling kann auch direkt ins Wasser gestellt werden. Achten Sie darauf, das Wasser regelmäßig zu wechseln und setzen Sie den Steckling erst in Erde um, wenn er ausreichend Wurzeln gebildet hat.

Diese Schritte garantieren Ihnen gesunde und kräftige Jungpflanzen, die schnell zu imposanten Balsamäpfeln heranwachsen können.

Vermehrung durch Blätter: Für Geduldige

Wenn Sie viel Geduld und Zeit mitbringen, können Sie auch einzelne Blätter des Balsamapfels nutzen, um neue Pflanzen zu ziehen.

  1. Gesundes Blatt auswählen: Suchen Sie ein vitales, makelloses Blatt an der Mutterpflanze aus. Achten Sie darauf, dass es keine Schädigungen oder Symptome von Krankheiten aufweist.
  2. Blatt abtrennen: Schneiden Sie das Blatt sorgfältig nahe am Stiel ab. Verwenden Sie dazu ein sauberes, scharfes Messer, um Infektionen zu vermeiden.
  3. Blattstiel vorbereiten: Entfernen Sie gegebenenfalls die unteren Blätter am Blattstiel, sodass dieser ungehindert in das Substrat gesteckt werden kann.
  4. Einpflanzen: Stecken Sie den Blattstiel entweder in ein Gefäß mit Wasser oder direkt in feuchte Anzuchterde. Wechseln Sie bei der Verwendung von Wasser dieses regelmäßig, um das Wachstum von Bakterien zu verhindern.
  5. Standort und Pflege: Platzieren Sie das Gefäß an einen hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung, um das Blatt vor Verbrennungen zu schützen. Halten Sie das Substrat konstant feucht, nicht nass, um Wurzelfäule zu verhindern.
  6. Geduld zeigen: Die Bildung von Wurzeln und neuen Trieben kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Sorgen Sie in dieser Zeit für eine gleichmäßige Feuchtigkeit und vermeiden Sie Schwankungen in der Pflege.

Mit dieser Methode können Sie auf lange Sicht gesunde und kräftige Jungpflanzen erzielen. Auch wenn es etwas Geduld erfordert, lohnt sich der Aufwand, um die faszinierenden Blätter und Wurzeln des Balsamapfels zu vermehren.

Bildnachweise

  • Artikelbild: Benoît Bruchez/Adobe Stock
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