Mehltau an Kürbispflanzen tritt als Echter oder Falscher Mehltau auf und kann die Ernte erheblich beeinträchtigen. Dieser Artikel hilft Ihnen, die beiden Arten zu unterscheiden, liefert Tipps zur Bekämpfung und zeigt effektive Vorbeugemaßnahmen auf.

Echter oder Falscher Mehltau? Den Übeltäter erkennen

Um gezielt gegen Mehltau vorgehen zu können, ist es entscheidend, den genauen Übeltäter zu identifizieren, da Echter und Falscher Mehltau unterschiedliche Bedingungen bevorzugen und verschiedene Symptome verursachen.

Echter Mehltau:

  • Symptome: Ein weiß-grauer, abwischbarer Belag bildet sich auf den Blattoberseiten. Im fortgeschrittenen Stadium breitet sich dieser Belag auch auf Stängeln und Blüten aus. Die Blätter verfärben sich braun und sterben ab.
  • Bedingungen: Echter Mehltau, auch als „Schönwetterpilz“ bekannt, gedeiht besonders bei Hitze und Trockenheit, vorwiegend in den Sommer- und Herbstmonaten.

Falscher Mehltau:

  • Symptome: Auf den Blattoberseiten erscheinen zunächst blassgelbe Flecken, die später intensiv gelb werden und von Blattadern begrenzt sind. Darunter bildet sich ein grauer bis bräunlicher, oft samtiger Pilzrasen. Mit der Zeit werden die Blätter braun und vertrocknen vom Rand her.
  • Bedingungen: Falscher Mehltau bevorzugt feucht-kühle Witterung, meistens im Herbst. Hohe Luftfeuchtigkeit und niedrige Temperaturen begünstigen die Entwicklung.

Achten Sie darauf, dass Echter Mehltau durch Wind und Spritzwasser verbreitet wird, während Falscher Mehltau sich vorwiegend bei feucht-kühlen Bedingungen ausbreitet. Eine frühzeitige und genaue Diagnose ermöglicht eine gezielte und effektive Behandlung Ihrer Kürbispflanzen.

Erste Hilfe: So bekämpfen Sie Mehltau am Kürbis

Haben Sie Mehltau an Ihren Kürbispflanzen entdeckt, ist schnelles Handeln erforderlich, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Hier sind bewährte Maßnahmen, die Sie ergreifen können:

  1. Entfernung befallener Pflanzenteile: Schneiden Sie befallene Blätter oder Triebe sofort ab und entsorgen Sie diese im Hausmüll, um eine Weiterverbreitung des Pilzes zu verhindern. Lagern Sie die befallenen Pflanzenteile nicht auf dem Kompost, da der Pilz dort überleben und sich erneut ausbreiten kann.
  2. Schachtelhalmextrakt: Die Kieselsäure im Ackerschachtelhalm stärkt das Gewebe der Pflanze und erhöht ihre Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten. Weichen Sie 1 kg frischen oder 150 g getrockneten Ackerschachtelhalm 24 Stunden in 10 Litern Wasser ein. Kochen Sie die Mischung 30 Minuten lang, lassen Sie sie abkühlen und seihen sie ab. Verdünnen Sie den Auszug im Verhältnis 1:5 mit Wasser und sprühen Sie die Pflanzen alle zwei bis drei Wochen vorzugsweise an trockenen Vormittagen.
  3. Milch-Wasser-Mischung: Vermischen Sie Roh- oder Frischmilch im Verhältnis 1:9 mit kalkarmem Wasser. Besprühen Sie die befallenen Pflanzen alle zwei Tage morgens oder vormittags. Die in der Milch enthaltenen Milchsäurebakterien helfen, den Pilz zu bekämpfen.
  4. Zwiebel- oder Knoblauchsud: Hacken Sie eine Zwiebel oder vier Knoblauchzehen grob und übergießen Sie diese mit 1 Liter kochendem Wasser. Lassen Sie die Mischung abkühlen, seihen Sie sie ab und füllen Sie sie in eine Sprühflasche. Besprühen Sie Ihre Kürbispflanzen regelmäßig mit diesem Sud.
  5. Urgesteinsmehl: Bestäuben Sie die befallenen Blätter mit Urgesteinsmehl. Dies stärkt die Pflanzen und kann die Ausbreitung von Mehltau hemmen.

Achten Sie darauf, diese Maßnahmen konsequent und regelmäßig durchzuführen, um eine effektive Bekämpfung von Mehltau zu gewährleisten.

Vorbeugen ist besser: So schützen Sie Ihre Kürbispflanzen

Um einen Mehltaubefall schon im Vorfeld zu vermeiden, gibt es wirkungsvolle vorbeugende Maßnahmen, die Ihre Kürbispflanzen widerstandsfähiger machen:

  • Anpflanzung widerstandsfähiger Sorten: Wählen Sie mehltauresistente Sorten wie ‚Merlin‘ oder ‚Neon‘ für Kürbis und ‚Soleil‘ oder ‚Diamant‘ für Zucchini. Diese Sorten sind weniger anfällig für Pilzbefall.
  • Durchdachte Pflanzenabstände: Halten Sie ausreichende Abstände zwischen den Pflanzen ein. Dies verbessert die Luftzirkulation und ermöglicht ein schnelleres Abtrocknen der Blätter nach Regen oder Bewässerung.
  • Regelmäßige Unkrautentfernung: Entfernen Sie Unkräuter konsequent, da diese den Pilzen als zusätzliche Wirtspflanzen dienen können.
  • Moderate Düngung: Vermeiden Sie eine übermäßige Stickstoffzufuhr, da zu viel Stickstoff das Pflanzengewebe schwächt und anfälliger für Pilzerkrankungen macht. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung stärkt hingegen das Immunsystem der Pflanzen.
  • Gezielte Bewässerung: Gießen Sie ausschließlich den Wurzelbereich und verzichten Sie darauf, die Blätter zu benetzen. Idealerweise sollten Sie morgens oder vormittags gießen, um den Blättern genügend Zeit zum Abtrocknen zu geben.
  • Optimale Standortwahl: Pflanzen Sie Ihre Kürbisse an sonnigen Standorten und vermeiden Sie schattige, feuchte Stellen. Sonnige Lagen schaffen ungünstige Bedingungen für den Mehltau.
  • Förderung der Pflanzengesundheit: Verwenden Sie Schachtelhalmjauche, um Ihre Pflanzen zu stärken. Die enthaltene Kieselsäure festigt das Pflanzengewebe und macht es widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten. Bereiten Sie die Jauche, indem Sie 1 kg frischen oder 150 g getrockneten Ackerschachtelhalm in 10 Litern Wasser 24 Stunden einweichen, eine halbe Stunde kochen lassen und im Verhältnis 1:5 mit Wasser verdünnen. Sprühen Sie die Mischung alle zwei bis drei Wochen auf die Pflanzen.

Mit diesen vorbeugenden Maßnahmen erhöhen Sie die Widerstandskraft Ihrer Kürbispflanzen und minimieren das Risiko eines Mehltaubefalls erheblich. Regelmäßige Kontrolle und Pflege sind der Schlüssel zur Gesunderhaltung Ihrer Pflanzen.

Bildnachweise

  • Artikelbild: Miyuki Satake/Adobe Stock
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