Frostschäden an Hortensien sind ein häufiges Problem, das zu braunen Blättern, vertrockneten Knospen und im schlimmsten Fall zum Absterben ganzer Triebe führen kann. Dieser Artikel gibt Ihnen einen Leitfaden zur Beurteilung von Frostschäden an Ihren Hortensien und zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Pflanzen durch die richtige Pflege bei der Regeneration unterstützen.

Schadensbegutachtung: Wie stark hat der Frost zugeschlagen?

Um das Ausmaß des Frostschadens an Ihren Hortensien korrekt einzuschätzen, sollten Sie bestimmte charakteristische Anzeichen im Blick behalten:

Blätter und Knospen

Beachten Sie, ob die Blätter braun oder schwarz und die Knospen vertrocknet und abgeworfen sind. Diese Veränderungen deuten auf Frosteinwirkung hin, vor allem bei jüngeren, empfindlicheren Trieben. Wenn nur die Blattspitzen betroffen sind, besteht die Möglichkeit, dass Ihre Hortensien erneut austreiben.

Triebe und Zweige

Untersuchen Sie die Triebe genauer. Bei Schäden färbt sich die Rinde fahl bis dunkelbraun und fühlt sich trocken an. Kratzen Sie vorsichtig an der Rinde – zeigt sich darunter grünes und saftiges Gewebe, ist der Trieb intakt. Ist das Gewebe hingegen trocken und gelbgrün, ist der Trieb abgestorben. In solchen Fällen sollten Sie die betroffenen Triebe bis zum gesunden Holz zurückschneiden.

Junge Triebe

Besonders junge, noch nicht verholzte Triebe sind frostempfindlich. Sie hängen schlaff herab und sind oft die ersten, die erfroren sind. Prüfen Sie auch hier durch vorsichtiges Aufkratzen der Rinde den Zustand des Gewebes.

Generelle Pflanzengesundheit

Auch wenn der obere Teil der Pflanze Schäden aufweist, können gut verholzte Triebe an der Basis noch vital sein. Diese treiben in der Regel im Laufe der Saison neu aus, auch nach starken Frostschäden. Eine geduldige Beobachtung und ein präzises Vorgehen bei der Schadensanalyse sind wichtig, um die richtige Pflege und mögliche Rettungsmaßnahmen zu ermitteln.

Die richtige Pflege bei Frostschäden

Nach einem Frostschaden ist gezieltes Handeln notwendig, um Ihre Hortensien bestmöglich zu unterstützen. Beachten Sie dabei die folgenden Schritte:

  1. Warten Sie ab: Geben Sie den Pflanzen bis Mitte Mai Zeit, um zu sehen, ob neue Triebe erscheinen. Entfernen Sie erst dann abgestorbene Pflanzenteile.
  2. Triebe zurückschneiden: Sobald klar ist, welche Triebe abgestorben sind, schneiden Sie diese bis ins gesunde Holz zurück. Schneiden Sie behutsam bis zum nächsten grünen Knospenpaar.
  3. Pflege nach dem Rückschnitt: Gießen Sie die Hortensien regelmäßig und lassen Sie sie nicht austrocknen. Eine ausgewogene Düngung, speziell für Hortensien geeignet, kann ebenfalls hilfreich sein.

Indem Sie diesen Pflegeschritten folgen, geben Sie Ihren Hortensien die besten Chancen, sich von Frostschäden zu erholen und stark in die Wachstumsperiode zu starten.

Unterschiedliche Hortensienarten, unterschiedliche Reaktionen

Verschiedene Hortensienarten reagieren unterschiedlich stark auf Frost. Hier eine Übersicht, die Ihnen beim Verständnis der Reaktionen Ihrer Pflanzen hilft:

Bauernhortensien (Hydrangea macrophylla)

Diese Art bildet ihre Blütenknospen bereits im Herbst des Vorjahres. Frostschäden können dazu führen, dass die bereits angelegten Blütenknospen absterben. Vor dem Winter sollten Sie die Basis der Pflanze mit Laub oder Rindenmulch abdecken, um die Wurzeln zu schützen.

Remontierende Hortensien (z.B. ‚Endless Summer‘)

Diese Sorten haben die Fähigkeit, Blüten sowohl an den alten als auch an den neuen Trieben zu bilden. Ein Frostschaden kann einen späteren, jedoch nicht gänzlichen Blütenausfall im selben Jahr auslösen. Auch nach einem Rückschnitt können diese Hortensien im Sommer oder Herbst wieder blühen.

Rispenhortensien (Hydrangea paniculata)

Diese Arten bilden ihre Blüten erst im laufenden Jahr an den neuen Trieben. Frostschäden haben meist geringere Auswirkungen auf die Blütenbildung, da die Knospen erst später im Jahr gebildet werden. Ein Rückschnitt im Frühling fördert das Wachstum starker Blütentriebe.

Samt-Hortensien (Hydrangea aspera)

Diese Pflanze bildet ebenfalls neue Blütenknospen im selben Jahr. Ein Frostschaden kann die jungen Triebe beeinträchtigen, jedoch hat ein Rückschnitt im Frühjahr normalerweise keine negativen Auswirkungen auf die Blütenbildung.

Indem Sie die spezifischen Bedürfnisse und Eigenschaften der verschiedenen Hortensienarten im Blick behalten, können Sie Ihre Pflanzen optimal pflegen und schützen.

Frostschutz für das nächste Jahr

Um Frostschäden im nächsten Jahr zu vermeiden, sollten Sie schon im Herbst entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen:

Bodenabdeckung

Eine dicke Schicht aus gemischtem Mulchmaterial, bestehend aus Herbstlaub, kleinen Zweigen und trockenem Gras, eignet sich hervorragend zum Schutz der Wurzeln. Diese Mischung verhindert nicht nur Frostschäden, sondern sorgt auch dafür, dass keine Staunässe entsteht, die Pilze und Schimmel fördern könnte.

Schutz der Strauchbasis

Häufen Sie Herbstlaub oder Rindenmulch um die Basis Ihrer Hortensien an. Decken Sie das Material anschließend mit Tannen- oder Kiefernreisig ab, um es vor Wind zu schützen und zusätzliche Isolierung zu bieten.

Triebe einhüllen

Wickeln Sie die Triebe der Pflanzen mit atmungsaktivem Wintervlies ein. Dieses Material hilft, ein wärmendes Luftpolster zu erzeugen und schützt die Triebe vor Frost. Vermeiden Sie jedoch dichte und nicht atmungsaktive Abdeckungen, da diese Fäulnis begünstigen können.

Notfallabdeckung

Halten Sie ein Vlies griffbereit, damit Sie bei plötzlich auftretendem Spätfrost im Frühjahr schnell reagieren können. Eine kurzfristige Abdeckung am Abend schützt die jungen Austriebe vor nächtlichen Temperaturstürzen.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen schaffen Sie optimale Voraussetzungen dafür, dass Ihre Hortensien den Winter gut überstehen und im nächsten Jahr gesund austreiben. Denken Sie daran, insbesondere junge Pflanzen und frostempfindliche Sorten sorgfältig zu schützen. Die Wahl eines geschützten Standorts, der vor kalten Winden und direkter Wintersonne bewahrt, rundet Ihre Schutzmaßnahmen sinnvoll ab.

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